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Zahnfleischbluten

Zahnfleischbluten ist ein Alarmzeichen!

Harte Brotkanten, energisches Zähneputzen oder Fädeln mit Zahnseide können es auslösen: Zahnfleischbluten.

Manchmal zeigt es sich auch an roten Bisspuren beim Abbeissen von einem Apfel. Andere entdecken es beim Zähneputzen am rot gefärbten Zahnpastaschaum. Wie auch immer Zahnfleiscbluten festgestellt wird: es ist ein Alarmzeichen, das auf Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) hinweist. Im schlimmsten Fall kommt es zum Zahnausfall.

Denn gesundes Zahnfleisch blutet nicht! Es ist blass rosa, fest und weist ein gewelltes Profil auf. Krankes, entzündetes Zahnfleisch dagegen ist von dunkelroter Farbe, weich und empfindlich. Es blutet und riecht unangenehm.

 

Warum das Zahnfleisch blutet

Im Mund leben Hunderte verschiedener Bakterienarten. Wenn diese Mundflora aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu einer Entzündung des Zahnfleisches, der sogenannten Gingivitis kommen. Diese Entzündung ist verantwortlich für das Zahnfleischbluten. Betroffene leiden unter gerötetem und schmerzendem Zahnfleisch, das schon bei leichtem Druck blutet und Mundgeruch verursachen kann.

Wer die Zähne selten oder gar nicht gründlich putzt, bei dem lagert sich Plaque an, ein Gemisch aus Bakterien, Speichel und Speiseresten. Nicht nur auf den Zähnen, sondern auch in einem dünnen Spalt am Übergang von Zahnfleisch zum Zahn. Das Zahnfleisch entzündet sich und blutet schon bei geringem Druck, wie etwa beim Zähneputzen.

 

Was das Zahnfleischbluten begünstigt

Bestimmte Faktoren können das Bluten verstärken, lösen es aber nicht aus. Überstehende oder undichte Ränder von Füllungen bzw. Kronen, Prothesen sowie Zahnspangen begünstigen die Ablagerung von Plaque und somit die Entstehung von Zahnfleischentzündungen. Rauchen, Stress, Veranlagung und Diabetes werden ebenfalls zu Risikofaktoren gezählt. Gleiches gilt für manche Medikamente, z.B. Blutgerinnungshemmer. Ausserdem beeinflusst Alles, das unser Immunsystem schwächt, auch unsere Mundflora und fördert somit Zahnfleischbluten. Schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko, ebenso Jugendliche bei hormonellen Schwankungen. Allerdings nur, wenn bereits eine leichte Zahnfleischentzündung vorhanden ist. Wenn im Mund alles sauber wäre, würde das Zahnfleisch auch nicht bluten.

 

Zahnfleischbluten ernst nehmen

Die Entzündung im Mund sollte ernst genommen werden.

Denn sie kann in eine Parodontitis übergehen, eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparates. Als mögliche Folge droht nicht nur Zahnverlust, denn Bakterien können auch ins Blut übergehen und im schlimmsten Fall etwa die Herzklappen angreifen.

Wer roten Zahnpastaschaum im Waschbecken bemerkt, putzt oft einige Tage lang die Zähne nicht, um das Zahnfleisch nicht noch weiter zu reizen. Doch genau das ist falsch. Im Gegenteil man muss sehr gründlich putzen, denn nur so kann die Entzündung bekämpft werden.

 

Richtig putzen

Viele Menschen reinigen ausgiebig die Glattflächen der Zähne - dort setzen sich aber die wenigsten Bakterien ab. Die beste Reihenfolge beim Putzen wäre, zuerst die Zahnzwischenräume zu reinigen, dann die Aussenflächen an der Zunge und erst dann die Glattflächen. Vor allem zwischen den Zähnen - interdental - ist Gründlichkeit angesagt: denn eine Gingivitis beginnt immer in den Zahnzwischenräumen.

Mit Interdentalbürstchen sind diese gut zu reinigen. Richtig angewendet, beseitigt die Zahnseide Ablagerungen ebenfalls sehr effektiv.

Wichtig dabei ist, dass man nicht nach unten sägen darf, sondern die Plaques auf beiden Zahninnenräumen gründlich entfernen sollte. Am besten lassen sich die Patienten zur richtigen Putztechnik in ihrer Zahnarztpraxis beraten. Auch antibakterielle Mundwasser könnnen helfen die Erreger und somit die Zahnfleischentzündung einzudämmen. Manche Mundspüllösungen sind allerdings nur für den kurzen Gebrauch gedacht. Nach einiger Zeit sollte das Zahnfleischbluten zurückgehen.

 

Wann zum Zahnarzt?

Hält das Zahnfleischbluten trotz regelmässigen Putzens an oder wird es stärker, sollte man dringend einen Zahnarzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn das Zahnfleisch angeschwollen und stark gerötet ist oder sich sogenannte Zahnfleischtaschen gebildet haben. Dies können Anzeichen für eine Parodontitis sein.

Grundsätzlich wird eine regelmässige professionelle Zahnreinigung empfohlen. Allerdings müssen Patienten (wenn sie bei gesetzlichen Krankenkassen versichert sind) diese Maßnahme üblicherweise selbst bezahlen.

 

Vorbeugen: Zähneputzen!

Um Zahnfleischbluten vorzubeugen, hilft vor allem eins: Zähneputzen. Das ist das beste, was man dagegen machen kann. An sauberen Zähnen siedeln sich Bakterien nicht so leicht an. So hat die Zahnfleischentzündung keine Chance.

Gesundes Zahnfleisch blutet nicht, selbst wenn man einen Apfel isst, die Zähne putzt - oder der Zahnarzt im Mund arbeitet.